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Weites Land / Wide country

13.05.2015 Kasachstan / Zhambyl / N42°41’52.5“ E070°52’43.6“

 

In dem Augenblick, als wir gestern die Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan überquerten, veränderte sich das Bild der Landschaft. Als hätten sie sich bei der Grenzziehung danach gerichtet. Usbekistan ist in meinen Augen DAS Land des Orients. Ich hatte das Gefühl, dort mit all meinen Poren den Orient aufzusaugen. Alles passte zusammen. Die Gerüche, die Bauwerke, die Art der Frauen, sich zu kleiden. Kasachstan nun sagt mir „Guten Tag“ mit riesigen Grasebenen, Herden aus unzähligen Pferden, die ungestüm über die Wiesen galoppieren, hohen Bergen, die sich am Horizont zeigen. Natur pur. Ein Sanatorium für die Augen, eine Wohltat für jeden Winkel meiner Lungen. Ich atme tief das Grün der Wiesen und das Blau des Himmels ein, welches so genial darüber schwebt. Durch dieses Bild fahren wir heute. Vernebelt wird es ab und an vom Staub der Piste. Massen an LKWs versuchen sich gemeinsam mit uns einen Weg zu bahnen. Das holpert und polpert sich ziemlich dahin und findet erst seine Ruhe auf den manchmal ebenen Straßen. Innerhalb von fünf Stunden kommen wir gerade einmal einhundertfünfzig Kilometer voran. So ist das hier. Wenn wir uns nicht gerade vollkommen auf die Piste konzentrieren müssen, heben wir unsere Blicke und schauen gerade aus. Mehr braucht es für uns hier nicht, um uns rundherum wohl zu fühlen. Tanken! Was freut sich da der Leo. Er bekommt wieder frischen Diesel und den in guter Qualität. Nachdem es offiziell in Usbekistan gar keinen gab, schluckt er nun in großen Zügen und füllt, wie ein Kamel, alle seine Höcker mit der Power gebenden Flüssigkeit auf. Wir lassen ihn trinken soviel er mag. Denn mit 50 Cent pro Liter ist es auch hier ein guter Preis. Abends sehen wir einen See und steuern darauf zu. Wir kommen zum Halten auf einer Landzunge, die so schön ist, dass ich Sten frage, ob es gerade wahr ist, dass wir hier sind. Das Bild um mich herum hat etwas Paradiesisches. Es ist eine heil wirkende Welt. In vollkommener Ausgewogenheit liegen da das Wasser und die seichten Wiesen friedfertig nebeneinander. Die angrenzenden Berge geben dem Ganzen die nötige Ernsthaftigkeit, von der sich die Frösche im Wasser jedoch wenig beeindrucken lassen. Ganz nah hören wir die Hufe der Pferde, die sie beim Galopp auf den Boden schlagen. In regelmäßigem Abstand gesellen sich die Rufe der Reiter dazu, die ihre Herde, aus Pferden und Rindern, zusammen treiben. Die Sonne beweist Geschmack und schickt ein warmgelbes Licht in die Szenerie.

Wir zwei können unser Glück kaum fassen und sehen diesem Spiel des Lebens beseelt zu.

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