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Gastfreundschaft im Leo

15.02.2015 Iran / Teheran / N35°45’13.3“ E051°25’28.0“

Der Tag kommt langsam angerollt. Ganz in Ruhe, ohne Hast. Wir werden geweckt von den Neugierigen, die am Leo wackeln um ihn einfach mal anzufassen. Der Leo wird beinahe eitel. So oft, wie er fotografiert wird… Dass wir unsere Herkunft aus Deutschland auch in Fasi am Leo stehen haben freut die Menschen besonders. Sie empfinden es als Wertschätzung. Was uns nun wieder freut. Ramin, unser erster Gast am Morgen trinkt einen ersten Kaffee mit uns im Leo. Auch wir wollen Gastfreundschaft zeigen, so oft, wie wir sie schon empfangen durften. Langzeitreisen bedeutet auch, täglich einiges an Organisation zu haben. So geht es heute zum einen um die Grobplanung unserer Zeit im Iran. Denn immer wieder wird unser Kochprojekt nun von einer Reisebekanntschaft zur nächsten getragen. Diese für uns neuen Bekanntschaften dürfen wir dann jeweils später treffen. Es ist wundervoll! Genau so haben wir es uns gewünscht. Zum anderen bestimmt heute das Thema Internet den Tag. Die Suche danach gestaltet sich als ein richtiges kleines Abenteuer. Doch wir finden Hilfe und Unterstützung an jeder Ecke. Das ist wirklich bemerkenswert.

Da laufen wir nun durch die am Gebirge Stadt und sagen uns immer wieder dabei: „Du, wir sind wirklich in Teheran“. Die Stadt selbst liegt auf einer Höhe von 1.100 bis 1.700 Metern. Die reicheren Teheraner leben seit alters her in den höher gelegenen Regionen. Da es dort im Sommer kühler ist. Das macht bei durchschnittlich 40 Grad Celsius schon ne Menge aus. Doch es geht noch weiter hinauf. Bei guter Sicht können wir heute den höchsten Berg des Iran hinter der Stadt liegen sehen. Es ist der Vulkan Demawend mit einer Höhe von 5.671 Metern. Imposant, dieses Panorama. So direkt hinter den Hochhäusern Teherans. Heute ist Sonntag. Für uns quasi ein freier Tag. Doch in Teheran ist alles am wirbeln. Ist der einzige freie Tag pro Woche doch der Freitag. Mit dem Samstag beginnt die neue Arbeitswoche. Als uns heute erzählt wird, dass die Menschen im Iran 3 Monate Urlaub haben staunen wir nicht schlecht. Als wir dann erfahren, dass auch jeder Freitag und alle Feiertage als Urlaubstage gezählt werden, verstehen wir.   Am Nachmittag haben wir spontan wieder Besuch im Leo. Wir kommen mit Reza, einem jungen Mann, ins Gespräch und laden ihn zu uns ein. Er findet es lustig, Wasser aus Weingläsern zu trinken. Wir finden es wiederum interessant, wie er spontan für uns aus dem Koran rezitiert. Die fröhliche Stunde mit ihm verfliegt wie nichts, und dann geht es auch schon weiter.

Über Freunde aus dem Iran, die in Jena leben, sind wir bei deren Schwester hier in Teheran eingeladen. Es ist das erste Mal, dass wir nun eine iranische Wohnung betreten. Alles ist mit guten Teppichen ausgelegt, das Mobiliar ist gemütlich. Wir fühlen uns sofort wohl. In den Wohnungen verhalten sich auch alle völlig unbefangen. All die Regeln gelten wirklich nur außerhalb der Wohnungen. So liegt mein Tuch die nächsten Stunden an der Seite und ist nicht auf meinem Kopf. Gekocht wird heute ein Auberginen,- Tomaten-Gericht einer ganz besonderen Art. Denn die Auberginen werden auf den Grill gelegt, bis sie außen komplett verkohlt sind. Danach werden sie geschält. Der rauchige Geschmack, den sie dann haben, gibt dem Gericht eine ganz tolle Note. Bier gibt es auch dazu. Es ist selbst gebraut und schmeckt ein wenig wie selbst gemachter Hagebuttenwein. Die Rückfahrt zu unserem Leo ist in wenigen Minuten geschafft, nachdem wir am Nachmittag in dem dichten Verkehr fast zwei Stunden für den gleichen Weg gebraucht haben. Ab 7 Uhr am Morgen reißt der Stau nicht ab und der Weg zur Arbeit nimmt oft mehr als zwei Stunden in Anspruch. Als wir Ali, unserem Gastgeber, erzählen, dass wir beide zu Hause nur wenige Sekunden zur Arbeit laufen, kann er es einfach nicht fassen.

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Kommentare

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    Liebe Elke,

    Habe durch Planung für ein diesjähriges Klassentreffen von deiner/eurer Reise erfahren und seitdem oft auf eurem Blog vorbeigeschaut. Es macht Spaß, auf diese Weise, an eurem Abendteuer teilnehmen zu können. Leo erinnert meinen Mann und mich an unsere Mottorradreisen durch Afrika und Südamerika, wo ein MAN unser Begleitfahrzeug war. Ich freue mich auf weitere Erzählungen und Fotos und wünsche dir und Sten weiter interessante Erlebnisse und Begegnungen im Iran und den noch folgenden Zielen. Werde wieder vorbeischauen.

    Alles Liebe und eine gute Zeit aus Weimar, Petra ( geb. Schwarzenau)


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