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Zwei Einsiedler allein in australischen Busch – Paul & Ray

08.01.2015 Cooktown / Australien / S15°28’10.4“ E145°15’23.1“

Fünfundachtzig Jahre Australien. Ein Leben lang. Ray lebt im Wald. Zwei Stunden Rüttelpistenfahrt von Cooktown entfernt. Mehr als vierzig Wasserläufe liegen auf dem Weg. Gerade erst war einer der Flüsse für Tage unpassierbar. Ray blieb nichts anderes übrig, als unterwegs bei Freunden zu warten, bis nach Tagen das Wasser so weit abgeflossen war, dass sein Geländewagen nur noch mit der Motorhaube im Wasser verschwand. Statt mit der ganzen Karosse. Sein Haus, ein Container. Gemütlich irgendwie und Männer-spartanisch auch. Ein Bett. Vor der Tür. Damit der Wind eine Chance bekommt, im Schlaf ein wenig für „Abkühlung“ zu sorgen. Abkühlung bedeutet hier nicht wirklich kühl. So mit Federbett zudecken und so. Vielmehr hilft ein Windhauch, die gut dreißig Grad warme Luft der Nacht ein klein wenig in Bewegung zu versetzen. Ein Herd, ein Sofa, ein paar wackelige Stühle. Fotos. Von seiner Frau allein. Von ihm mit seiner Frau. Längst vergilbt. Seit vielen Jahren ist sie nicht mehr in dieser Welt. Er muss mit sich allein zu recht kommen. Ob er will oder nicht. …Die goldenen Jahre… Paul hilft ihm dabei. Sein Kumpel. Er wohnt in einem Bretterverschlag nebenan. Etwas jünger, ein wenig rüstiger noch. Die beiden teilen sich den zu bewältigenden Alltag. Einen Kaffee gibt es am Morgen gemeinsam. Danach pusselt jeder vor sich hin. Der Eine klappert in der Werkstatt herum, der andere zupft an den Passionsfrucht Pflanzen. Ganz ruhig läuft das ab. Reden. Muss nicht sein. Gesagt ist alles längst. Mittags rührt jeder sein eigenes Süppchen. Dann ein Schläfchen. Das sechzehn Uhr Bier trinkt sich besser wieder gemeinsam. Ihr Ritual. Waldtauben beobachten am Nachmittag. Das sind ihre Freunde. Die Tauben warten auf die Körner. Paul und Ray warten auf die Tauben. Zwischen den Bäumen rund herum taucht ab und an ein wilder Kuhschädel auf. Mit einer Mutter hinten dran. Dazu Kälber und der Bulle. Große wilde Herden leben in den Wäldern Australiens. Das ist die umherlaufende Notversorgung für Paul und Ray. Für vier Monate können sie hier draußen abgeschnitten leben. In der Regenzeit wichtig zu wissen. So lange reichen ihre Vorräte in den Gefriertruhen. Von Dieselgeneratoren auf Trapp gehalten. …Die goldenen Jahre…. Ray hat heute Geburtstag. Fünfundachtzig Mal hat er schon seine Kerzen ausgeblasen. Er, der früher lange auf ner Farm gearbeitet hat. Fischer war. Krokodiljäger auch. Heute ist das verboten. Krokodile stehen unter Artenschutz. Schön für die Krokodile. Nicht immer schön für die Menschen, die im Meer und in Flüssen pausenlos mit Krokodilen zu rechnen haben. Das ist nicht nur eine Zeile in der bunten Tourismusbroschüre. Das ist Alltagsgeschehen. Wasser ist hier zum Anschauen da. Zum DARAUF, statt DARIN schwimmen geeignet. Wie fühlt sich ein Geburtstag mit fünfundachtzig Jahren an? Gibt es da noch Überraschungen, Freuden, das Herz Berührendes? Oder ist es ein Tag wie jeder andere, in diesen „goldenen Jahren“? Meint Ray es ernst mit seinem Schild, was da an seiner Tür hängt und brabbelnd umhererzählt: „The golden years have come at last. The golden years can kiss my ass.“ alien. Ein Leben lang. Ray lebt im Wald. Zwei Stunden Rüttelpistenfahrt von Cooktown entfernt. Mehr als vierzig Wasserläufe liegen auf dem Weg. Gerade erst war einer der Flüsse für Tage unpassierbar. Ray blieb nichts anderes übrig, als unterwegs bei Freunden zu warten, bis nach Tagen das Wasser so weit abgeflossen war, dass sein Geländewagen nur noch mit der Motorhaube im Wasser verschwand. Statt mit der ganzen Karosse. Sein Haus, ein Container. Gemütlich irgendwie und Männer-spartanisch auch. Ein Bett. Vor der Tür. Damit der Wind eine Chance bekommt, im Schlaf ein wenig für „Abkühlung“ zu sorgen. Abkühlung bedeutet hier nicht wirklich kühl. So mit Federbett zudecken und so. Vielmehr hilft ein Windhauch, die gut dreißig Grad warme Luft der Nacht ein klein wenig in Bewegung zu versetzen. Ein Herd, ein Sofa, ein paar wackelige Stühle. Fotos. Von seiner Frau allein. Von ihm mit seiner Frau. Längst vergilbt. Seit vielen Jahren ist sie nicht mehr in dieser Welt. Er muss mit sich allein zu recht kommen. Ob er will oder nicht. …Die goldenen Jahre…

Paul hilft ihm dabei. Sein Kumpel. Er wohnt in einem Bretterverschlag nebenan. Etwas jünger, ein wenig rüstiger noch. Die beiden teilen sich den zu bewältigenden Alltag. Einen Kaffee gibt es am Morgen gemeinsam. Danach pusselt jeder vor sich hin. Der Eine klappert in der Werkstatt herum, der andere zupft an den Passionsfrucht Pflanzen. Ganz ruhig läuft das ab. Reden. Muss nicht sein. Gesagt ist alles längst. Mittags rührt jeder sein eigenes Süppchen. Dann ein Schläfchen. Das sechzehn Uhr Bier trinkt sich besser wieder gemeinsam. Ihr Ritual. Waldtauben beobachten am Nachmittag. Das sind ihre Freunde. Die Tauben warten auf die Körner. Paul und Ray warten auf die Tauben. Zwischen den Bäumen rund herum taucht ab und an ein wilder Kuhschädel auf. Mit einer Mutter hinten dran. Dazu Kälber und der Bulle. Große wilde Herden leben in den Wäldern Australiens. Das ist die umherlaufende Notversorgung für Paul und Ray. Für vier Monate können sie hier draußen abgeschnitten leben. In der Regenzeit wichtig zu wissen. So lange reichen ihre Vorräte in den Gefriertruhen. Von Dieselgeneratoren auf Trapp gehalten. …Die goldenen Jahre….

Ray hat heute Geburtstag. Fünfundachtzig Mal hat er schon seine Kerzen ausgeblasen. Er, der früher lange auf ner Farm gearbeitet hat. Fischer war. Krokodiljäger auch. Heute ist das verboten. Krokodile stehen unter Artenschutz. Schön für die Krokodile. Nicht immer schön für die Menschen, die im Meer und in Flüssen pausenlos mit Krokodilen zu rechnen haben. Das ist nicht nur eine Zeile in der bunten Tourismusbroschüre. Das ist Alltagsgeschehen. Wasser ist hier zum Anschauen da. Zum DARAUF, statt DARIN schwimmen geeignet.

Wie fühlt sich ein Geburtstag mit fünfundachtzig Jahren an? Gibt es da noch Überraschungen, Freuden, das Herz Berührendes? Oder ist es ein Tag wie jeder andere, in diesen „goldenen Jahren“? Meint Ray es ernst mit seinem Schild, was da an seiner Tür hängt und brabbelnd umhererzählt: „The golden years have come at last. The golden years can kiss my ass.“
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