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Symbiose der Stein-Tomaten

27.01.2015 Turkey / Konyaalti / N36°47’01.1“ E030°34’17.8“

Ihr werdet sagen: „Was, schon wieder Steine?“ Dabei kann ich euch beruhigen. Wir konfrontieren euch lediglich mit der Spitze des Eisberges. Hier gibt es weitaus mehr historische Stätten und Ausgrabungen. Doch auch wir picken uns nur Einiges heraus und suchen dazwischen gern Orte auf, an denen wir unsere tägliche Ration frisch gepressten Granatapfelsaft, türkischen Apfeltee oder ein Efes-Bier trinken. Eins ist uns jedoch seit heute klar. Das Rätsel um die Frage, warum es hier so viele wichtige Steine gibt, ist gelöst! Na klar, die züchten die Steine in den Gewächshäusern, die näher an den biblischen Orten nicht stehen könnten. Tatsächlich, kaum ein Meter Abstand können wir ausmachen, zwischen kurzlebigem Foliengewächshaus und den Jahrtausenden alten Steinen. Eines gefällt mir daran. Die Vergangenheit des Landes fühlt sich dadurch so eingewoben in das Jetzt an. Kein Sicherheitsabstand, sondern nah am Leben. Keine Künstlichkeit, sondern Alltag und Normalität. Die Steine werden dadurch ein wenig von ihrem Sockel gehoben und die Tomaten bekommen einen Hauch von Bedeutsamkeit. Optimal, diese Stein-Tomaten Symbiose.

Wir sind in Myra, der Stadt, die ihren Namen dem Myrrhe-Geruch der Zeit des 5. Jahrhunderts v. Chr. zu verdanken hat. Sie liegt „20 Stadien vom Meer entfernt“. Eine Angabe in dem Maß, welches sich an der damaligen Länge eines olympischen Stadions von 192,27m orientiert. Also, knapp 4 Kilometer im Landesinneren. Neben den vielen steinernen Theatermasken, die uns bei jedem Schritt mit weit aufgerissenen Mündern und Augen entgegen starren haben es uns heute besonders die lykischen Felsgräber (Nekropole) angetan. Hoch über unseren Köpfen, in den Berg gemeißelt, sehen sie eher aus wie Wohnhäuser, denn wie Gräber. Doch wer weiß das schon so genau. Vielleicht schauen die Begrabenen ja tatsächlich aus ihren Häusern zu uns herunter…

Ausgerechnet heute haben wir keine geputzten Stiefel und dummerweise ist morgen nicht der 05. Dezember. Sonst hätten wir glatt die Stiefel vor unseren Leo gestellt. Ist Myra doch die Stadt, in welcher der Heilige Nikolaus wohltätig wirkte und am 06. Dezember im Jahr 351 begraben wurde.

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