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Putz- und Flickstunde / Cleaning hour

14.07.2015 Kurday / Russland / N50°14’40.0“ E087°51’43.9“

„Die Grenze ist zu! Die Grenze ist zu? Ja, die Grenze ist zu, schon seit vier Tagen. Und wann wird sie wieder geöffnet? Weiß keiner so genau. Man denkt, am 17. Juli.“ Von Ort zu Ort bekommen wir neue Informationen, die täglich davon berichten, dass die Grenze noch immer geschlossen ist. In der Mongolei feiern sie gerade das Naadamfest. Und wenn gefeiert wird, dann feiern alle. Auch die Grenzer. Wir hätten gern mit den Mongolen gefeiert und das Naadamfest miterlebt. Doch alles ist wie es ist. So feiern sie nun ohne uns. Das Naadamfest ist DAS Nationalfest der Mongolen. Der Name bedeutet „Die drei männlichen Spiele“ und steht für Ringkämpfe, Bogenschießen und Pferderennen. Das Fest sollte inzwischen vorbei sein. Warum die Grenze trotzdem geschlossen ist, wissen wir nicht. Vielleicht werden hier wie in anderen Ländern die Feiertage als freie Tage in der Woche nachgeholt, wenn das Feiern auf ein Wochenende fällt. So haben wir es inzwischen in vielen Ländern erlebt. Nur Deutschland hält sich die Ohren zu, wenn es um einen solchen Vorschlag geht. Die Deutschen sind eben die Fleißigen. Egal wo wir hinkommen, ernten wir dafür anerkennende Blicke. Ein wenig Mitleid ist mitunter auch eingewebt in diese Blicke. Denn im eigenen Land liebt man dann doch die entspannte Gelassenheit und lässt den anderen ihr Tun. Irgendwie geht es ja auch so immer weiter. Wir sehen die geschlossene Grenze wieder einmal als Entschleunigungsmoment und beschließen zu bleiben. Sten macht sich am Leo zu schaffen und klappt das Fahrerhaus nach vorn. Wie eine Verbeugung sieht es jedes Mal aus, wenn der Leo sich neigt. Die Dieselfilter wechselt er aus, damit der Leo gut zieht und Kraft hat, wenn wir durch das mongolische Gelände fahren. Denn Straßen sind ja dort komplette Fehlanzeige. Wir sind gespannt… Uwe repariert ein wenig an seiner Motorradelektrik. Putz- und Flickstunde eben. Als Horst und ich von unserer Wanderung zurückkommen, fühlen wir uns ganz in Werkstatt Atmosphäre versetzt. Da verziehe ich mich doch hinter den nächsten Hügel für eine Yoga Stunde zurück. Hier draußen, in einer Landschaft, die meine Augen schauen lässt. Einfach nur schauen und staunen. Welt, so schön! Abends sitzen wir zusammen am Feuer und können unser Glück des Tages kaum greifen. Gibt es so etwas, so wunderschöne Tage? Ich kann nur die Arm weit ausstrecken und rufen „JA!“.

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