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Lang lebe der König / Long live the king

29.11.2015 Brang Saphan / Thailand / N11°12’14.3“ E099°31’59.7“

Beim Parken geht unser Blick nach oben. Dorthin, wo die Kokospalmen wachsen. Ganz wie die Einheimischen haben wir uns daran gewöhnt, öfter nach oben zu sehen. Denn wenn eine der Nüsse mit einem kurzen Rauschen und lauten Aufschlag einmal am Boden gelandet ist, brauchen wir keine weitere Vorstellung wie es wäre, landete sie auf unsere Köpfen. Während wir gemütlich dasitzen, uns einen Drink genehmigen und aufs Meer schauen. Wir sind da, wo wir uns am Wohlsten fühlen. In einem kleinen verschlafenen Dorf am Meer. Umgeben von Leuten die hier leben. Sie setzen sich zu. Gucken einfach. Die Hunde machen es sich in ihrer Schläfrigkeit gemütlich, buddeln im Sand ein paar Kuhlen, liegen da und beobachten riechend, wie ich Fleisch anbrate, für unseren Salat am nächsten Morgen. Das Angebot an Brotbelägen hält sich hier stark in Grenzen. Überhaupt Brot zu bekommen ist ein Akt. Doch das auch noch belegen zu können bedarf Fantasie. Hier isst man Nudeln zum Frühstück. Da braucht es keinen Käse. Also versuchen wir uns selbst immer mal wieder mit was anderem zu überraschen, was es neben Marmelade am Morgen bei uns geben könnte. Ich liebe die Nudelsuppen Südostasiens. Doch nicht morgens, mittags und abends.
Wir hängen die Fahnen Thailands an unsere Eingangstür. Für uns das Zeichen, in einem Land angekommen zu sein. Für die Leute eine Freude, ihre eigene Fahne zu sehen.
Fahnen. Ein ständiger Begleiter sind sie hier. Und ganz Unterschiedliche. Die einen Gelb, die anderen Orange, die Dritten Blau und wieder andere Blau, Rot, Weiß gestreift. Das sind nicht alle, doch die am häufigsten Umherwehenden.
Die gelbe Fahne ist die des Königs. Der siebenundachtzig jährige König Bhumibol wird im ganzen Land unglaublich verehrt. Seit neunundsechzig Jahren ist er der König. Das ist in unseren Zeiten die längste Periode, die ein und dieselbe Person eine Monarchie anführt. Selbst die Queen Elizabeth schafft es mit ihren dreiundsechzig Jahren Amtszeit nur auf Platz zwei. Er ist ein volksnaher König der leider seit vielen Jahren krank ist. Als Entwicklungshelfer im eigenen Land, Ingenieur, Politologe, Jurist, Saxophonspieler, Komponist, Maler und Segler wird er verehrt und geachtet.
Die gelbe Flagge trägt sein ganz persönliches Königsmotiv. Seine Frau, Königin Sirikit, besitzt ihr eigenes Motiv auf einer blauen Fahne. Die Kinder und Thronnachfolger haben wiederum eine andere Fahne. Gleichwohl gibt es ein Symbol, welches gehisst wir, wenn der König anwesend ist, wiederum ein anderes, wenn er außer Landes weilt.
Allein die Fahnen des Königshauses machen die Straßenränder vielfältig bunt. Doch zwei Weitere sind immer mit dabei. Die Flagge des Thailändischen Buddhismus. Sie trägt das „Dharmacakra“, das „Rad des Gesetzes“, welches die Lehren Buddhas symbolisiert. Filigran in Rot gehalten steht es auf Orange-Gelben Grund.
Die Rot-Weiß-Blau-Weiß-Rot gestreifte Fahne ist die Thailands. Das Rot steht für das Blut der Menschen, das Weiß für Reinheit und den buddhistischen Glauben. Der blaue Streifen symbolisiert die Monarchie und steht zugleich als Zeichen der Solidarität mit den Alliierten des Landes.
Der König, seine Majestät, ist allgegenwärtig. Keine Kreuzung die wir passieren, die nicht sein Bild trüge. Mal jung, mal ganz jung, mal in die Tage gekommen. Ich mag diese Präsenz und meine zu spüren, dass die Liebe der Menschen zu ihrem König von Herzen kommt. Sie vertrauen ihm. Fühlen sich von ihm verstanden und gut geführt. König auf Lebenszeit ist der 1950 gekrönte Bhumibol Adulyadej (Rama IX). „Lang lebe der König“ sagen die Menschen hier. Für mich fühlt sich nach mehr an als einem Satz aus dem Märchenbuch.
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