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Kraft der Tage / Power of the days

10.12.2015 Khanom / Thailand / N09°08’09.6“ E099°52’38.2“

 

In Meditationshaltung sitzt Buddha. Seine Beine ineinander verschränkt, die Hände entspannt in den Schoss gelegt. Handflächen zeigen nach oben, gen Himmel. Es ist Donnerstag. Buddhas Tag der Meditation. „Dharma Tage“ nennen sich im Buddhismus die sieben Tage der Woche. Der Dharma-Lehre Buddhas folgend. Die Anhänger Buddhas schrieben ihm, vor rund eintausend fünfhundert Jahren, den Gedanken zu, dass Buddha an den einzelnen Wochentagen Spezielles tat. So erhielt jeder einzelne Tag ein besonderes Handeln. Gleichwohl schmücken sie sich mit den Farben des Dharma-Rads, dem Rad der Lehre.

Heute ist Donnerstag. Der Tag trägt Orange und Buddha meditiert.

Für Sten und mich enthält der Montags-Buddha eine ganz besondere Kraft. Es ist der „Tag des Friedens“ und trägt die Farbe Gelb. Aufrecht stehend hält Buddha seine rechte Hand in Brusthöhe. Die Handfläche zeigt weg von ihm. Übel und Krankheit wendet er somit ab. Bedeutsam, in den Tempeln, ist nicht unbedingt der Buddha des Tages, welchen wir gerade haben. Vielmehr geht es um den eigenen Tag der Geburt. Man wendet sich diesem Buddha zu. Schenkt ihm seine ganze Aufmerksamkeit. Und ja, meinem Montags-Buddha fühle ich mich inzwischen innerlich sehr verbunden. Sehe ich einen, ist es, als träfe ich einen guten Freund.

Am Dienstag ist Buddhas Tag der Ruhe. Auf der rechten Seite liegend, sich mit dem linken Arm am Kopf abstützend, symbolisiert diese Haltung den Übergang ins Nirwana. Den Raum der Erleuchtung. Rosa schimmert dieser Tag. Der Mittwoch, die Woche teilend, trägt zwei Bedeutungen und damit auch Symbole und Farben. Stehend, um Almosen bittend, finden wir ihn am Vormittag. Die Hände sind dabei übereinander gelegt als empfingen sie gerade. Manchmal halten sie auch eine Almosenschale. Grün ist dieser Vormittag. Hellgrün der Abend. Dann, wenn Buddha gemeinsam mit einem Elefanten und Affen im Wald zusammen sitzt, die ihm Speisen und Getränke brachten. Seine rechte Hand liegt dabei auf dem Knie, die linke ruht auf dem Oberschenkel. Weiter zum Freitag springend, sehe ich einen Buddha, der mir gegenüber steht und seine Hände, die Linke über der Rechten, vor der Brust kreuzt. Zeit für innere Einkehr, gibt mir dieser Freitags-Buddha zu verstehen. Blau ist die Farbe der Einkehr. Am Samstag ist der purpurne Tag des Schutzes. Meditierend sitzt Buddha seit Tagen am Boden. Hinter ihm spreizt der König der Nagas seine sieben Köpfe aus. Und beschützt ihn auf diese Weise vor Regen und einer Naga-Schlange. So dass Buddha in Ruhe seine Meditation fortsetzen kann. Zu guter Letzt der Sonntag. Als Tag der Achtsamkeit wird er gelebt und hüllt sich in rote Farbe. Mit geöffneten Augen steht Buddha in entspannter Haltung. Die Hände kreuzt er vor seinen Oberschenkeln. Rechts über Links. Nach seiner Erleuchtung, so die Bedeutung der Haltung, machte Buddha den ersten Schritt und erkannte die Welt.

Die Farbe des amtierenden Königs in Thailand ist Gelb. Ich dachte bisher immer, dass damit die Monarchie generell transportiert wird. Lag damit aber offensichtlich vollkommen falsch. Es ist die Farbe des Tages, an dem König Bhumibol geboren wurde. Ein Montag. Und genau deshalb trägt das ganze Land Gelb. Dann wurde seine Frau, mit ihrer blauen Flagge, wohl an einem Freitag geboren. Die Farben unserer Kinder sind Gelb, Grün und Blau. Ihre Symbole die Haltungen des Friedens, des Empfangens und der Einkehr. Ich mag diese Qualität, welche einem jeden Wochentag somit geschenkt wird. Es ist, als läge ab jetzt ein neuer Wert, eine besondere Kraft in jedem unserer Tage. Und Leo, Orange wie er ist, wurde demnach an einem Donnerstag geboren.
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